Buch-Empfehlungen „Resilienz“

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Resilienz-Schutzfaktor: Regeneration

Resilienz-Schutzfaktor: Regeneration

Viele Menschen in der heutigen Zeit neigen dazu, immer mehr von sich abzuverlangen. Sie erledigen mehrere Aufgaben gleichzeitig, würdigen kaum ihre Erfolge, müssen weiter, höher und schneller, legen keine Pausen ein. Wenn sie alle To-dos geschafft haben sollten, fügen sie einfach noch ein paar hinzu. Was zu tun gibt’s schließlich immer. Einige von ihnen unterstützen beim Umzug der Freundin, obwohl keine Kapazität mehr vorhanden ist. Einige helfen bei der Veranstaltung im Musikverein, obwohl sie eigentlich keine Zeit dafür haben. Wieder andere backen Kuchen für den Kindergarten und ihre eigenen Themen bleiben auf der Strecke.

Ein Event löst das andere ab. Die Ereignisse und Projekte überschlagen sich. Sie fallen irgendwann todmüde ins Bett, nur um am nächsten Tag mit der gleichen, kräftezehrenden Geschwindigkeit und Aufgabendichte weiterzumachen. Diese Menschen übernehmen sich und laden sich mehr auf, als sie schultern können. Das mag eine Weile gut gehen und vielleicht kickt es auch das Ego zu sehen, was man alles kann. Doch früher oder später rächt sich der Organismus und entwickelt physische, vielleicht auch psychische Symptome. Kein Wunder bei dem Pensum. Jeder Mensch braucht Regenerationszeiten.

Was bedeutet Regeneration?

Kurz ausgedrückt beinhaltet die Regeneration das Wiederbeleben und Erneuern im menschlichen Organismus. Damit können regenerative Zellprozesse gemeint sein, denn der Körper baut bis zu 50 Millionen neue Körperzellen pro Sekunde ab. Diese werden permanent nachproduziert, sodass sich bspw. Muskel-, Haut-, Haar- und Organgewebe immer wieder reproduzieren können. Regeneration beinhaltet auch in diesem Zusammenhang das Erholen und Auftanken im Schlaf. Das Loslassen und zur Ruhe kommen des Geistes ist lebensnotwendig sowohl für die nächtlichen Regenerationsprozesse als auch zur Erhaltung der psychischen Widerstandskraft. Siehe dazu auch die Informationen aus dem Blog-Artikel. Egal, ob sich der Mensch körperlich verausgabt hat, beim Sport gefordert wurde oder geistige Aufgaben bewältigen musste, die Regenerationszeit ist für die Aufrechterhaltung der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Resilienz ein Muss.

Wenn Regeneration nicht erfolgt

Menschen, die keine Regenerationsbedürfnisse annehmen und ihnen nicht nachgehen, werden früher oder später krank. Dies kann sich in vielerlei Hinsicht äußern. Bei geistiger Überbeanspruchung kann es zu innerlich wachsender Anspannung, plötzlich zuckenden Muskeln, Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Rückenbeschwerden, Appetitlosigkeit, juckender Haut, Ekzemen, Ameisenlaufen, Restless Legs, Akne, Übergewicht und vielen weiteren Symptomen kommen. Für Überforderungen des Körpers gelten ähnliche Reaktionen. Für Sportler kommt noch die Tatsache hinzu, dass der Körper bei ausbleibenden Regenerationsphasen, nach physischer Belastung, eher ab- statt aufbaut.

Wie kann man Regenerieren?

Um zu regenerieren, bieten sich viele Möglichkeiten. Je nach Bereich werden nachfolgend die Bekanntesten aufgezählt.

Nach dem Sport

Nicht umsonst gehört bei jeder angeleiteten sportlichen Einheit auch immer ein Cool Down als Abschluss dazu. Ob eine Stunde Fitnesstraining, Kickboxen, Schwimmen oder Joggen: Ein lockeres Auslaufen, leichte Bewegungen zum Abschluss oder Atemübungen verhelfen dem Körper, die Belastung und Anspannung wieder runterzufahren. Erholsam und regenerativ wirken ebenso Stretching, Dehnungsübungen und das heiße Duschen nach der Belastungsphase.

Nach geistiger Arbeit oder rastlosem Beschäftigen

Um den Geist von seinen täglichen Aufgaben zu lösen und zu entspannen, gibt es viele Arten. Einfach mal Pause machen und dabei auf das Smartphone und die sozialen Medien verzichten wäre eine erste, einfache Möglichkeit. Stattdessen tief atmen und sich selbst wahrnehmen. Wie geht es mir? Wie fühle ich mich? Bei einer geschulten Körperwahrnehmung kann man den eigenen Zustand des Körpers immer besser fühlen. Da macht sich Ruhe, Vibrieren, Pochen oder Anspannung bemerkbar.

Für eine kurze, aber intensive Erholung bietet sich der Spaziergang durch Wald oder Stadtpark an. Das Grün und die Natur haben eine nachgewiesene Heil- und Regenerationskraft. Experten nennen es Waldbaden, wenn die Geräusche, Gerüche und Farben des Waldes intensiv aufgenommen werden und sich so alle Ebenen des Menschen erholen können.

Eine weitere hilfreiche Möglichkeit ist die abendliche Reinigungsmeditation. Dabei kann man sich nach getaner Arbeit entspannt hinsetzen und vorstellen, dass all die Belastungen und Stressreize in Form von Rauch, Nebel oder Dampf aus dem Körper herausgeatmet werden. In den frei gewordenen Platz atmet man Licht hinein. Nach etwas Übung und Regelmäßigkeit gelingt die geistige Reinigung immer einfacher und der Praktizierende spürt die darauffolgende tiefe Entspannung und Zufriedenheit.

Unendlich viele weitere Varianten für spezielle Reinigungsmeditationen oder angeleitete Entspannungstechniken sind auf YouTube zu finden. Hier muss man nur seine eigene, passende durch Probieren herausfiltern.

Weitere Regenerationsideen

Zusätzliche Möglichkeiten, die sowohl körperlich als auch geistig entspannen, sind Saunagänge, Massagen, Kneippsche Güsse, Arbeit mit Faszienrollen und Schlaf. Auch das sogenannte Journaling lässt Menschen entspannen. Bei der absichtlich herbeigeführten Pause, der Rückschau auf den vergangenen Tag, dem Revue passieren lassen und Bewusstwerden von erfüllenden Begegnungen und Begebenheiten kommt der Geist zur Ruhe und wird gleichzeitig positiv ausgerichtet. Letztendlich befreit auch das Aufschreiben. Es löst Anspannungen und lässt den Geist zur Ruhe kommen.

Ein Tipp für Fortgeschrittene ist das grundsätzlich bewusste Wahrnehmen und Agieren am Tag. Dazu gehört zum Beispiel das bewusste Essen, sich genügend Zeit für sich und eine gesunde Mahlzeit zu nehmen. Auch hier gilt: ohne Smartphone und soziale Medien. Oder der bewusst erlebte Weg ins Büro, wobei man tatsächlich wahrnimmt, welche Tages- und Jahreszeit, Temperatur, Geräuschkulisse und Atmosphäre draußen herrschen, ohne bereits gedanklich zu organisieren, zu managen, zu planen oder zu grübeln.

Zeitregelungen

Clever ist natürlich, wenn Regenerationsphasen ganz einfach in den Jahreslauf als ganz normale Termine vorab eingeplant werden.

Als Faustregel für Regenerationzeiten gilt, dass man sich täglich eine Stunde, wöchentlich einen Tag und monatlich ein Wochenende gönnen sollte. Diese Zeit ist dann komplett der eigenen Gestaltung und Initiation für Regeneration freigestellt. Ob die tägliche Yoga-Einheit, der wöchentliche Besinnungstag oder ein monatlich stattfindendes Wander-Wochenende: Wenn es eingeplant wird, macht man es auch. Ansonsten neigen gerade vielbeschäftigte Menschen dazu, genau an dieser Stelle ihre Aufgabe der Selbstfürsorge nicht zu übernehmen.

Fazit

Regenerationsprozesse finden permanent im menschlichen Organismus statt. Der Körper braucht Phasen der Erholung und Ruhe, um seinen ganzen Aufgaben immer wieder so professionell und feingetunt nachgehen zu können. Wenn diese Zeiten ausgelassen und ignoriert werden, führt dies zu einer Vielzahl an gesundheitlichen Problemen. Statt diese mit Medikamenten zu bekämpfen, besteht die Aufgabe der Betroffenen darin, tiefer zu schauen und die eigenen Bedürfnisse anzuerkennen und zu integrieren. Hier können kleine Schritte helfen, am besten mit Einplanung im Terminkalender. Sonst werden die Regenerationsphasen immer weiter nach hinten geschoben. Vielleicht lohnt es sich auch zu schauen, warum man sich keine Momente der Erholung zugestehen kann oder dieses Bedürfnis als Schwäche ansieht. Sich immer wieder Regenerationszeiten zu gönnen, stärkt Körper, Geist und Psyche sowie die resiliente Kraft im Menschen. Wer lange leistungsfähig, gesund und fit sein möchte, tut gut daran, seine Resilienz weiterzuentwickeln. Viele Betrachtungsweisen, Tipps und Wissenswertes zum Thema Resilienz wurde von unseren empfohlenen Autoren auf der Fachbuch-Domain: Resilienz bereits zusammengetragen. Es lohnt sich, hier tiefer einzusteigen, denn die Investition in die eigene Resilienz ist eine Investition in sich selbst.