Buch-Empfehlungen „Resilienz“

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Resilienz plus 1 = Antifragilität

Den Begriff der Resilienz gibt es nicht nur im Zusammenhang mit Individuen, sondern auch fürs Business. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass viele Geschäfte oder Geschäftsmodelle sehr fragil sind und den Herausforderungen während der Pandemie nicht standhalten konnten bzw. nicht über die entsprechende Anpassungsfähigkeit verfügten. Unternehmensinhaber und Geschäftsführer haben unter anderem die Aufgabe, resiliente Unternehmen zu gestalten. Das heißt, dass diese sicher durch Krisenzeiten kommen. Doch es kann sogar noch einen Schritt weiter gehen, durch die Schaffung von Unternehmen, die an der Krise wachsen und gestärkt daraus hervorgehen. Diesen Zusammenhang beschreibt der Begriff der Antifragilität. Woher er kommt, was er bedeutet und wie ein antifragiles Unternehmen lebt, wird im folgenden Verlauf erklärt.

Was sind resiliente Unternehmen?

Unternehmen, die robust sind und durch eine Krise hindurchsteuern, ohne Verluste zu erleiden, werden als resilient bezeichnet. Dies gelingt beispielsweise durch eine hohe Risikostreuung, durch Angebotsanpassung, variierende logistische Wege, das Erschließen neuer Absatzmöglichkeiten und vielem mehr. Nicht resilient, also fragil ist grundsätzlich ein Geschäftsmodell, welches sich zum Beispiel vornehmlich an ein einziges Produkt klammert und dieses auf einem bestimmten, althergebrachten Weg vertreibt. Scheitert das Produkt oder wird der Absatzweg verbaut, geht das ganze Business in die Brüche. Ein aus heutiger Sicht bekanntes trauriges Beispiel ist der Untergang vieler Einzelhändler, die in der Corona-Krise aufgrund dauerhaft geschlossener Läden nicht überlebten.

Wer ist Nassim Nicholas Taleb?

Nassim Nicholas Taleb ist ein revolutionärer Denker, der 1960 im Libanon geboren wurde und die mathematische, aber insbesondere die statistische Welt auf den Kopf stellt. Er erwarb einen Master of Business Administration und trägt einen Doktortitel im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Vorerst arbeitete er im Bereich der Finanzderivate, später avancierte er zum Wissenschaftler und stellte neue ungewöhnliche Theorien auf, die er unter anderem in Büchern beschreibt. Zwei seiner bekanntesten Theorien sind die des schwarzen Schwans und die der Antifragilität.

Was ist ein schwarzer Schwan?

Über Jahrhunderte hinweg hatten die Menschen ein festes Bild von einem Schwan, insbesondere wie er aussieht und dass er eben weiß ist. 1790 entdeckte der Wissenschaftler John L. Latham vor der westaustralischen Küste erstmals schwarze Schwäne, sogenannte Trauerschwäne. Aus diesem Grund stehen schwarze Schwäne grundsätzlich für das Unvorstellbare. Der Mathematiker Nassim Nicholas Taleb benutzt den Begriff des schwarzen Schwans, um ein „historisches, ökonomisches, wirtschaftliches oder persönliches Ereignis (zu beschreiben), das von Beobachtern einerseits nicht vorhergesagt wurde, andererseits massive Folgen hat“. Trifft ein solches vorher unvorstellbares Ereignis ein, zeigen sich Unternehmen fragil, resilient oder antifragil.

Was bedeutet Antifragilität?

Wenn ein Unternehmen antifragil ist, kann es auf benannte schwarze Schwäne nicht nur robust, sondern sogar antifragil reagieren. Antifragil ist das Gegenteil von fragil. Taleb suchte lange nach einem Wort, welches die Eigenschaften der Antifragilität beschreibt, fand jedoch keins. Wenn fragil bedeutet, dass ein Unternehmen zerbrechlich ist, schnell kaputtgeht und von Krisen umgeworfen wird, dann ist ein antifragiles Unternehmen eins, dass nicht nur widerstandsfähig = robust ist, sondern außerdem noch an der Krise wächst, sich behauptet und daran gewinnt.

Beispiel eines antifragilen Unternehmens zu Zeiten der Corona-Krise

Wie im vorangegangenen Blog-Artikel beschrieben, kann die Corona-Krise als schwarzer Schwan bezeichnet werden. Niemand war darauf vorbereitet, das Ereignis trat plötzlich und überraschend ein und zog gravierende Folgen für Einzelpersonen und Unternehmen nach sich. Gerade der Einzelhandel war stark betroffen und kämpfte ums Überleben, wie natürlich auch viele weitere Wirtschaftszweige. Es gab jedoch Fullfillment-Partner für den Einzelhandel, die von heute auf morgen neue Konzepte entwickelten und anboten, um den Einzelhandel zu retten. Dazu gehörte, dass Geschäfte digitalisiert wurden, Onlineshops erstellt wurden, das gesamte Kundenmanagement dahingehend umgestellt und aktualisiert wurde. Diese Angebote waren Gold wert. Einzelhändler, die sich dafür entschieden, konnten überleben. Dienstleister, die diese Lösungen anboten, strichen in der Krise satte Gewinne ein. Sie agierten antifragil.

Fazit

Die Steigerung der Resilienz ist die Antifragilität. Sie bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens beim Auftreten von schwarzen Schwänen oder anderen Herausforderungen nicht nur robust = resilient zu reagieren, sondern sogar daran zu wachsen und zu gewinnen. Antifragilität geschieht durch Schnelligkeit, Flexibilität, Innovationsfähigkeit, Veränderungsbereitschaft und offene Augen für die Bedürfnisse des Marktes. Viele Geschäfte wurden vom Beben der Corona-Pandemie erschüttert und doch gelang es selbst hier diversen Unternehmen, Marktchancen zu erkennen und zu nutzen. Viele weitere Details und Betrachtungsweisen zum Thema Resilienz findest du in unserer Fachbuch-Auswahl und auch immer wieder hier unter unseren Blog-Beiträgen rund ums Thema Resilienz.